Dienstag, 20. Dezember 2016

Weihnachtszeit in Schweden + Gastfamilienwechsel

"hallo. es ist kallt ´. yolo swag tuss" - Matilda

Hej allihopa!
Die schöne Einleitung kommt von meiner Freundin, die in unserer Freistunde bemerkt hat, dass ich einen neuen Blogpost verfasse und auch etwas schreiben wollte. Die Übersetzung: "Hallo. Es ist kalt. Yolo. Swag. Tschüss." Und ja, es ist wirklich kalt.

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema: Der Weihnachtszeit in Schweden. Die ist hier nämlich wunderschön (wie eigentlich alles in Schweden). Überall hängen Weihnachtslichter, in der Schule hören wir Weihnachtslieder, es stehen Weihnachtsbäume herum, viele Lichterketten und natürlich gibt es SCHNEE. Der liegt hier schon seit Anfang November und ist nicht wirklich weggeschmolzen bis jetzt. Aber dadurch, dass es ziemlich heftige Temperaturschwankungen gab (an einem Tag -10°C und am nächsten +2°C, ernsthaft!!) ist alles angeschmolzen und dann gefroren und wieder angeschmolzen und wieder gefroren und so weiter...es sieht also aus wie Schnee, aber ist eigentlich nur Eis und es ist sauglatt. Und Jonna schafft es natürlich, sich direkt hinzupacken. Den blauen Fleck hatte ich dann ein paar Tage.
Es gibt einen Radiosender, der an zwei Zeiten am Tag nur Julmusik, also Weihnachtslieder, spielt. Diese Zeit liegt genau in meiner 2,5 Stunden langen Kunststunde (was übrigens die beste Art ist, eine Woche zu starten), und wir hören seit November in jeder Kunststunde Weihnachtslieder. Da gibt es nur leider auch nicht gerade eine sehr grosse Auswahl, und dadurch kann ich jetzt gefühlt alle schwedischen Weihnachtslieder so gut wie auswendig! Aber es ist trotzdem ganz lustig und schön. Deshalb habe ich mir jetzt auch auf Spotify eine Playlist mit eben dieser Julmusik gemacht. Trotzdem vermisse ich auch die traditionellen deutschen Weihnachtslieder.
Vor ungefähr einer Woche hatte ich Weihnachtskonzert mit meinem Chor, was auch echt Spass gemacht hat! Wir singen hauptsächlich nur schwedische Lieder und das ist vor allem auch ein gutes Training für mich. Neulich habe ich mich mit einer Frau aus meinem Chor auf Schwedisch unterhalten und erwähnt, dass ich in Deutschland auf eine Chorschule gehe. Da war sie erst einmal verwirrt und hat ganz verwundert gefragt: "Aber du kommst aus Schweden, oder?" So etwas ist dann schön, wenn Leute nicht merken, dass du die Sprache nicht so gut und vor allem auch noch nicht so lange kannst, das ist dann wie ein Kompliment.
Das alljährliche Weihnachtskonzert von meiner deutschen Schule habe ich sehr vermisst. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass irgendetwas hier fehlt, auch wenn ich hier so viele tolle Sachen erlebe, die ich in Deutschland nie erleben könnte.
Was auch sehr gut an der Weihnachtszeit hier ist: Pepparkakor och glögg. Zu Deutsch: Pfefferkuchen und so etwas wie Punsch, was auch oft mit Rosinen, Mandeln und Haselnüssen gegessen, bzw. getrunken wird. Und es ist super lecker. Ansonsten gibt es hier auch das Pepparkakshus (vergleichbar mit dem Lebkuchenhaus in Deutschland), was aber, entgegen der Tradition in meiner und der Familie meiner besten Freundin, eher dezent verziert wird und nicht mit Eischnee, sondern mit erhitztem Zucker zusammengeklebt wird. Die Weihnachtssüssigkeiten hier sind überhaupt sehr lecker. Es gibt nur leider keine Dominosteine, aber darüber kann ich leicht hinwegsehen, da sonst alles so gut ist.

Ich habe auch vor etwa zwei Wochen die Gastfamilie gewechselt. Ich hatte mich in meiner alten Familie einfach nicht sehr wohl gefühlt und es hat nicht so richtig gepasst, weshalb ich jetzt in einer neuen Familie wohne. Ich wohne jetzt in einem noch kleineren Ort, kann aber noch auf die gleiche Schule gehen und wohne sogar näher an meinen Freunden dran, weshalb wir jetzt auch jeden Tag den gleichen Bus nehmen können. Zu der Familie gehören die Eltern, zwei kleine Töchter, ein Kaninchen (ich durfte schon Kaninchen-Sitter sein), und bald auch ein Hund. Es geht mir jetzt viel besser und ich bin echt froh, dass ich gewechselt habe. Ich hätte keine bessere Wahl treffen können!

Ich hoffe, ihr habt eine genau so schöne Weihnachtszeit und da ich nicht mehr weiss, wie viel ich dieses Jahr noch hier schreiben werde, wünsche ich allen God Jul, Frohe Weihnachten, Merry Christmas und ett Gott Nytt År, ein Frohes Neues Jahr, a Happy New Year!

Kram, Jonna ❣



Dienstag, 13. Dezember 2016

Luciafest

Heute ist Lucia!
Lucia ist das schwedische Lichterfest, das den Sinn hat, in der dunklen Winterzeit das Licht wieder in die Welt zu bringen. Es wird überall in Schweden am 13.12. gefeiert. Dabei gibt es den so genannten Luciatåg, in dem ich bei meiner Schule auch mitgemacht habe. Lucia führt den Zug an, und sie trägt eine Lichterkrone mit Kerzen auf dem Kopf, während der Rest hinter ihr folgt. Es werden traditionelle Lieder gesungen, wovon mein Liebstes "Så mörk är natten i midvintertid" war. Übersetzt bedeutet das "So dunkel ist die Nacht in der Mittwinterzeit" und es geht darum, dass Lucia mit ihrem Licht willkommen geheissen wird. Ich konnte nicht die Lucia sein, weil ich auch Geige gespielt habe, aber meine Freundin war die Lucia. Sie tat mir nur ein wenig leid, da sie danach das ganze heruntertropfende Wachs in den Haaren hatte! Aber ich durfte Stille Nacht auf Deutsch alleine singen, was auch gut geklappt hat. Auch die Proben vor der Aufführung haben sehr Spass gemacht, weil ich endlich wieder richtig Geige spielen konnte. Nach der Show hat jede Klasse Fika gemacht, und dann hatten wir noch eine gute Stunde Pause, bis der Unterricht wieder begann.


Unser Luciatåg


Nach der Show haben wir ausserdem gemerkt, dass in der Schule auf einmal die Polizei rumlief, und wir haben uns alle gefragt, warum die Polizei da ist. Es hat sich herausgestellt, dass, während die ganze Schule den Luciatåg angeschaut hat, anscheinend irgendwo in der Schule eingebrochen wurde. Das ist zumindest das, was mir erzählt wurde, ich habe keine Ahnung ob es wirklich stimmt. 
Gerade habe ich eine Håltimme, also eine Freisunde, weshalb ich kurz diesen Text geschrieben habe. 
Wie genau ich nach Hause kommen soll, weiss ich noch nicht, da alle Busse in Sundsvall, Timrå und Umgebung ausfallen, wegen Kälte und Eis. Und mir wird erzählt, so wäre schwedischer Winter halt.

Jonna ♥






Sonntag, 20. November 2016

Perfekt?

Ich persönlich bin ein Mensch, bei dem vieles perfekt sein muss. Ich bin überhaupt nicht ordentlich oder so, sondern wirklich so ein richtiger Chaosmensch (wer mich kennt, weiß Bescheid), aber sobald es um etwas geht, wo ich meine Motivation und Anstrengung rein stecke, muss es einfach perfekt werden. So ist das irgendwie auch bei Schwedisch. Ich bin so eine Person, die immer eine sehr gute Grammatik hatte, also Rechtschreibung und so weiter. Deshalb war hier in Schweden immer sofort das Sebstvertrauen weg, wenn ich etwas falsch geschrieben habe, oder mir ein Wort gesagt wurde, von dem ich nicht direkt wusste, wie es geschrieben wird. Und das war dann doch schon ganz schön schwierig, zu erkennen, dass ich mich eigentlich nicht mehr auf meine gute Rechtschreibung verlassen kann. Denn es ist halt einfach wirklich eine neue Sprache. Am Anfang wusste ich zwar, dass ich schon mehr Schwedisch sprechen kann, als ich es tatsächlich getan hab, aber ich habe mich nie getraut, richtig zu reden. Es war dann so, dass ich mir gedacht habe, dass mein Schwedisch doch noch zu schlecht ist, vor allem, wenn es darum ging, etwas in der Öffentlichkeit, zu einem Verkäufer oder so, zu sagen. Und dann habe ich doch wieder Englisch gesprochen.
Mittlerweile habe ich gemerkt, dass es eigentlich egal ist, dass ich Fehler mache. Hier verurteilt mich keiner, wenn ich ein wenig langsam rede, stottere, oder mal eine falsche Aussprache habe. Und auch, wenn ich etwas falsch schreibe. Aber es war wirklich schwer für mich, zu erkennen, dass es nicht perfekt sein muss, auch wenn ich das gerne manchmal so hätte. Aber es kann auch gar nicht perfekt sein, immerhin lerne ich eine komplett neue Sprache. Und ich finde, ich mache mich ganz gut. Inzwischen verstehe ich fast alles und spreche mit meinen Lehrern und Freunden eigentlich nur noch Schwedisch. Ich kann zwar noch nicht so ganz mitreden, wenn sehr schnell gesprochen wird, aber ich bin da zuversichtlich. Man kann einfach nichts unrealistisches erwarten.

So, das war ein kleines Update, ich hoffe euch in Deutschland (oder wo auch immer ihr seid) geht's gut und ihr findet halbwegs interessant, was ich hier so erzähle.
Eure Jonna ♥

Donnerstag, 17. November 2016

Stockholm-Trip - Bisschen Nachholen! # 5

Hier hatte ich eine Woche Herbstferien, die ich mit vielen anderen Austauschschülern in Stockholm verbracht habe! Der Trip wurde von YFU angeboten und alle Austauschschüler, die wollten, haben vier Tage zusammen in der Hauptstadt verbracht.
Ich wurde am Montag, den 31.10. von meiner Gastmutter zum Bahnhof in Timrå gebracht, wobei ich ganz schön Angst hatte, den Zug zu verpassen, da wir erst so zehn Minuten bevor der Zug kommen sollte, losgefahren sind. Aber er war ein wenig zu spät, deshalb hatte ich nochmal Glück gehabt. Im Zug hat mich schon Antonia erwartet, die ich schon einen Monat vorher auf der Post-Arrival-Orientation kennengelernt hatte, da sie die einzige Austauschschülerin ist, die auch in Västernorrland wohnt. Dabei war es ein lustiger Zufall, dass sie auch aus Deutschland ist. Deshalb haben wir auf der Zugfahrt erst einmal wieder richtig Deutsch nach langer Zeit gesprochen. Die Fahrt ingesamt hat für mich vier Stunden gedauert. Dann waren wir in Stockholm! Wir wurden direkt am Hauptbahnhof von Stockholm von YFU-Teamern abgeholt, und mussten noch ein wenig warten, bis dann alle eingetroffen sind. Aber dann sind wir sofort zu Fuss zum Hostel gelaufen und haben alle unsere Sachen abgelegt, und dann ging es sofort in die Gamla Stan, die Altstadt von Stockholm. Auf dem Weg dahin sind wir auch am Reichstag vorbeigekommen.

Vor dem Reichstag

In der Altstadt

Die Deutsche Kirche

Nachdem wir ein wenig durch die Altstadt gegangen sind, hatten wir noch Freizeit, bis wir uns wieder treffen sollten. Die haben wir damit verbracht, durch Souvenirshops zu gehen und eine beachtliche Zeit in meinem Lieblingsladen zu verbringen: dem Science-Fiction-Buchladen.
Als wir uns dann wieder getroffen haben, zum Abendessen, sind wir in ein asiatisches Restaurant gefahren, was ein All-You-Can-Eat-Buffet hatte. Es war etwas verwirrend alles und ich glaube die meisten von uns haben überhaupt nicht verstanden, was wie funktionierte. Dadurch war das Personal denke ich dezent angenervt von uns, aber das Essen war sehr lecker! Am Abend hatten wir noch eine Halloweenparty, was auch sehr Spass gemacht hat.

Am Dienstag war so richtiges, auf gut hamburgisch gesagt, Hamburger Schietwedder. Es hat die ganze Zeit geregnet, es war windig und echt kalt. Wir waren in einem Tiergarten, Skansen. 



Ich könnte mir vorstellen, dass das echt cool gewesen wäre, wenn gutes Wetter gewesen wäre, aber ich konnte es einfach nicht so richtig geniessen. Wir sind zum Schluss dann in ein kleines Cafe gegangen, um Fika zu machen, was schon gleich viel gemütlicher war. Danach durften wir uns zwischen drei Museen entscheiden, in welches wir gehen wollten. Ich bin, zusammen mit der Mehrheit denke ich, ins nordische Museum gegangen, was echt gross war und echt schön, aber wir konnten gar nicht alles angucken. Danach bin ich mit ein paar Anderen noch in die Innenstadt in einen Shoppingcenter gefahren. Das Wetter hatte sich immer noch nicht verbessert, weshalb wir haupsächlich nach etwas gesucht hatten, wo man irgendwo drinnen sein konnte. Zum Abendessen waren wir in einem Indischen Restaurant und danach sind wir auf einen Aussichtspunkt gegangen, wo man einen schönen Blick über Stockholm bei Nacht hatte.

Am Mittwoch waren wir im Vasamuseum, was meiner Meinung nach mit der beste Teil am Trip war, weil es einfach super interessant war. Im Museum steht ein Kriegsschiff, die Vasa, aus dem 30-jährigen Krieg, die eigentlich das grösste und beste Schiff werden sollte.

Die Vasa

Es ist allerdings wegen Konstruktionsfehlern schon nach 20 Minuten auf See im Stockholmer Hafen untergegangen und wurde in den 50er Jahren geborgen und steht jetzt im Museum, wobei 98% des Schiffes noch original sind. Danach haben wir so etwas wie eine Schnitzeljagd durch Stockholm gemacht, das heisst, wir haben einen Zettel bekommen, auf dem Aufgaben drauf standen, die wir an verschiedenen Plätzen in kleinen Gruppen in Stockholm erledigen sollten. Einige der Bilder und Videos, die dabei entstanden sind, findet ihr auch auf der Instagramseite von YFU Schweden. Zum Abendessen waren wir Pizza essen. Und ich habe es endlich geschafft, einen Nicht-Deutschen Tisch zu formen! Das war immer echt schwer, denn die Hälfte aller Schüler, die mit auf dem Trip waren, waren deutschsprachig, das heisst, entweder aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Deshalb war es fast unmöglich Gruppen zu formen, die nicht hauptsächlich aus deutschsprachigen Leuten bestanden. An dem Abend waren wir nur zwei Deutsche an einem Tisch, also nicht so schlecht :D. Als wir wieder im Hostel waren, haben wir noch ganz lange zusammen gesessen, da das unser letzter Abend war.

Am letzten Tag hatten wir eigentlich kein wirkliches Programm. Wir sind alle zusammen zum Hauptbahnhof gefahren, wo wir uns noch einmal in die Mitte gestellt haben und wieder so richtig YFU-typisch, einen grossen, peinlichen Energizer gemacht haben, Also er wäre peinlich gewesen, wenn es nicht bei YFU gewesen wäre. Dann haben wir einen grossen Umarmungskreis gemacht, wo wir uns alle der Reihe nach bei Jedem verabschiedet haben und danach sind wir alle unseren eigenen Weg gegangen. Wir hatten noch ein wenig Zeit, weshalb wir uns im Bahnhof wo hin gesetzt haben und einfach die letzten Stunden zusammen genossen haben.
Als Antonias und mein Zug dann kam, fiel der Abschied echt nicht leicht. Auf der Zugfahrt haben wir eigentlich hauptsächlich Schlaf nachgeholt, da wir echt sau wenig Schlaf bekommen haben auf dem Trip, weil es echt so viel zu erzählen gab, dass wir immer bis spät in der Nacht auf waren.
Als ich wieder in Timrå angekommen war, war es ein wenig seltsam und ich vermisse immer noch diese unfassbar tollen Leute von YFU. Danke für diese unglaublich tolle Zeit auf dem Trip ♥.


Sonntag, 13. November 2016

Schule in Schweden - Bisschen Nachholen! # 4

Schule hier in Schweden ist anders als in Deutschland. Oder wie man auf Schwedisch sagt Skolan här i Sverige är olik skolan i Tyskland. Deshalb dachte ich mir, dass ich dazu auch gleich einen einzelnen Blogeintrag machen kann! Also, hier kommen einige kleine/große Unterschiede, was die Schule angeht!

Meine Schule

Man duzt seine Lehrer.
Ja, das habt Ihr richtig gelesen. An meinem ersten Schultag wurde ich sogar von ein paar Lehrern zur Begrüßung umarmt, was für mich sehr seltsam war und mich ziemlich überrumpelt hat. Aber eigentlich finde ich es gut, dass man seine Lehrer duzt. So herrscht ein viel lockeres Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer.

Jeder benutzt sein Handy, wann er will. Hier stört es niemanden, wenn im Unterricht kurz ein Anruf entgegengenommen wird, oder wenn mal ein Telefon klingelt. Das man aufpasst, ist ganz alleine eine Entscheidung der Schüler selbst und es wird erwartet, dass man diese auch selbstständig trifft.

Es gibt Laptops von der Schule. Jeder Schüler bekommt seinen eigenen Laptop, mit dem er in der Schule arbeitet. Auch bestimmte Aufgaben werden über das Internet an den Lehrer eingereicht, was ich persönlich sogar etwas umständlicher finde, aber schlimm ist es nicht.

Das Essen ist kostenlos. Bei mir in der Schule wird Frühstück und Mittagessen kostenlos angeboten. Und es schmeckt auch sehr gut!

Unterricht. Der Lehrer beendet den Unterricht. In Deutschland hat das immer bedeutet, dass man noch länger im Klassenzimmer hocken durfte. Hier bedeutet es auch gerne mal, dass der Lehrer gut zwanzig Minuten früher Schluss macht. Es ist auch egal, wenn man mal mitten im Unterricht zur Toilette muss, denn dann geht man einfach. Das finde ich viel besser, als dass der Unterricht für zehn Minuten unterbrochen wird, um zu diskutieren, ob ein Schüler jetzt zur Toilette darf oder nicht. So etwas wie Melden gibt es auch nicht. Es wird einfach rein geredet wann und wie man will.

Kaugummi kauen. Ist erlaubt, und es kümmert echt niemanden. Zuhause an meiner Schule erlauben das zwar manche Lehrer auch, aber die Meisten halt nicht.

Stundenplan. Es gibt hier gar keine geregelten Pausen, wie in Deutschland, wo es alle anderthalb Stunden zur Pause für jeden klingelt. Es ist ein wenig schwer zu erklären, aber die Stunden liegen einfach da, wo sie am Besten hinpassen, das heißt, ich habe manchmal zwischen zwei Unterrichtsstunden nur zehn Minuten Pause, manchmal aber auch über eine Stunde. Hier ist einmal mein Stundenplan, damit es leichter zu verstehen ist.

Mein Stundenplan
 (Anmerkung: Das hier sind meine persönlichen Unterschiede zwischen meiner Schule in Timrå und meiner Schule in Hamburg.)


Samstag, 12. November 2016

Erste Tage - Bisschen Nachholen! # 3

Ich musste nach dem Arrival-Camp erst noch eine Nacht in Stockholm übernachten, zusammen mit noch einem Austauschschüler aus Finnland, einem Austauschschüler aus Belgien und natürlich einem Teamer von YFU. Das war, weil meine Gastfamilie mich erst einen Tag später in Stockholm abholen konnte, aber das war vollkommen in Ordnung. So habe ich auch noch ein wenig von Stockholm gesehen, was übrigens eine sehr schöne Stadt ist! Wir waren zum Beispiel in der Altstadt von Stockholm, wo es einen wunderschönen Science-Fiction Buchladen gibt, wo ich natürlich unbedingt vorbeischauen musste! Es wurde ein wenig über meinen Fangirl-Anfall gelacht, aber wer mich kennt, versteht das wahrscheinlich. Hallo? Ich meine - HARRY POTTER.


Es war echt richtig schön in Stockholm.


Nach einer Nacht in Stockholm in einem Hostel, bin ich zu meiner Gastfamilie gekommen! Ich wohne in Västernorrland in der Nähe von Sundsvall im Medelpad. Die ersten Tage hatte ich nicht so viel zu tun, da meine Schule erst am 25. August angefangen hat, und da meine Gastmutter gearbeitet hat, bin ich einfach selbst mal raus gegangen und habe ein wenig die Gegend erkundigt. Ich war auch an einem Tag mit in dem Sommerhaus meiner Gastfamilie (ein Sommerhaus haben hier wirklich viele Leute!), was direkt an einem großen See liegt.


Das hat alles Spaß gemacht, aber ich habe es in den Tagen ziemlich doll vermisst, viele soziale Kontakte zu haben. Deshalb war es umso besser, als die Schule angefangen hat und ich endlich mehr Leute kennengelernt habe. Und eins sage ich euch: Schule hier in Schweden ist ganz schön anders. Aber dazu mache ich noch einen eigenen Eintrag für euch!

Hejdå, eure Jonna ♥

Freitag, 11. November 2016

YFU On-Arrival-Orientation - Bisschen Nachholen! # 2

Hej allihopa!

Nachdem wir in Stockholm am Flughafen angekommen waren, haben wir Deutschen erst einmal einen Energizer zusammen gemacht (typisch YFU), auch wenn wir von so ziemlich allen Leuten dumm von der Seite angeguckt wurden, aber bei YFU ist nichts peinlich. Dann wurden wir von den schwedischen Teamern am Flughafen abgeholt, wobei es erst einmal auch ein paar Probleme gab, da wir definitiv zu viel Gepäck hatten! Aber das war am Ende des Tages, wo jeder seinen Koffer wiedergefunden hatte, auch egal. Das Arrival-Camp war etwas außerhalb von Stockholm in Kärsögården, so etwas wie einer Jugendherberge an einem See und in der Nähe vom Drottningholm Slottet, wo der schwedische König wohnt.


Wir haben am Anfang eine Art Umhängeband mit einem Schild dran bekommen, wo unser Name und unser Heimatland drauf stand. Auf der Rückseite war ein Schema, mit den Sachen die wir während der Orientation machen werden würden. Da waren Arbeitsgruppen dabei, ein paar Schwedischstunden und jede Menge Spaß. Es war einfach super interessant, während der Orientation Austauschschüler aus der ganzen Welt kennenzulernen und auch neue Freundschaften zu schließen. Auch wenn ich bereits viele Inhalte der Arbeitsgruppen schon von der Vorbereitungstagung in Deutschland kannte, tat es trotzdem gut, noch einmal über alles zu reden, was auf einen im Auslandsjahr zukommen kann. Auf der Orientation habe ich außerdem auch schon gemerkt, wie viel lockerer hier in Schweden alles Mögliche genommen wird und das man auch einfach über alles Mögliche hier reden kann (und auch darf!). Es hat einfach alles super Spaß gemacht, und wir sind alle wie eine große Familie gewesen. #yfufamily

Ha det så bra und bis bald, eure Jonna ♥

Donnerstag, 10. November 2016

Abflug und Abschied - Bisschen Nachholen! # 1

Hallå!

Ich versuche jetzt einfach mal, den Anfang meines Abenteuers zusammen zu fassen.
Es fing schon vor unserem eigentlichen Abflugdatum sehr turbulent an, da YFU nicht genug Gastfamilien für alle 14 Austauschschüler finden konnte, da in Schweden ja auch Sommerferien waren und viele Familien nicht geantwortet haben, da sie im Urlaub waren. Deshalb gab es auch zwei verschiedene Abflugstermine und unsere deutsche Gruppe wurde erst einmal - einfach so - in der Mitte geteilt! Ich habe meine Gastfamilie genau eine Woche vor dem zehnten August bekommen (unserem Abflugsdatum), also gehörte ich zu der ersten Gruppe.
Ich hatte einen ziemlich leichten Abschied von meiner Familie, man könnte es sogar eine 'Abgewöhnung' nennen, da ich früher aus unserem gemeinsamen Polen-Urlaub wieder zurück nach Deutschland musste, meine Eltern und meine beiden kleinen Schwestern dort zurücklassen musste und mit meiner großen Schwester wieder nach Deutschland gefahren bin, wo ich dann noch drei Tage zum Koffer packen hatte. Am zehnten August war es endlich so weit: Ich bin in das Flugzeug nach Frankfurt gestiegen, und da wartete sogar schon das nächste Problem. Der Computer, der die Gepäckklappen steuern sollte im Flugzeug, hat nicht richtig funktioniert. Da musste ich erst einmal die Notrufnummer von YFU anrufen, um Bescheid zu sagen, dass ich später in Frankfurt ankommen werde, da ich dadurch ja Verspätung hatte. Ich hatte außerdem ein bisschen Angst mich am Frankfurter Flughafen zu verlaufen, da der ziemlich groß ist, aber das war überhaupt kein Problem, da dann doch alles gut ausgeschildert war und ich meinen Orientierungssinn (der dem einer betrunkenen Taube ähnelt) nicht allzu sehr anstrengen musste. Alle anderen Austauschschüler hatte ich dann auch schnell an dem lila T-Shirt entdeckt und nach ein wenig Zeit und etwas mehr Kennenlernen ging auch schon unser Flug nach Stockholm! Ich war unglaublich aufgeregt, alleine schon bei dem Gedanken daran jetzt das letzte Mal deutschen Boden unter den Füßen zu haben, denn das war schon ein seltsames aber auch irgendwie tolles Gefühl.
Und der zweite Flug war zum Glück ohne Komplikationen verlaufen.

Jonna ♥

Dienstag, 8. November 2016

Willkommen!

...und da hat sich die Jonna auch endlich dazu entschieden, einen Blog zu erstellen. Nachdem ich mittlerweile schon drei (!!!) Monate hier in Schweden bin und sich mittlerweile so etwas wie ein Alltag eingestellt hat, ist es endlich soweit. Mein erster Blogeintrag! In den letzten Monaten hier ist bereits viel aufregendes passiert, deshalb werde ich so bald wie möglich anfangen, alles zu berichten. Ich hoffe Ihr habt Spaß am Lesen, wenn demnächst öfter etwas kommt. :)

Machts gut och vi ses snart!