Mittwoch, 25. Januar 2017

Deutsch-Schwedisch, Schwedisch-Deutsch

Heute dachte ich, dass ich euch ein wenig über die schwedische Sprache berichte! (Ja, Kira, die Idee habe ich von dir) Nachdem ich endlich herausgefunden habe, wie man bei meinem Schullaptop die Tastatur auf Deutsch umstellt und ich jetzt auch wieder ß und ü ohne Copy und Paste anwenden kann, kann es jetzt losgehen!

middag ≠ Mittag

Wenn man sagt: Det blir köttbullar för middag, heißt es nicht, dass es Köttbullar zum Mittagessen gibt, sondern dass es Köttbullar zum Abendessen gibt.

kul ≠ cool

Kul bedeutet nicht cool, sondern lustig. Ich muss ernsthaft sagen, dass es mich auch noch manchmal verwirrt, obwohl es das normale cool, was wir im Deutschen ja auch haben, auch gibt.

köttbullar

Damit es jetzt einmal klar ist: Köttbullar wird schöttbullar, mit einem weichen k ausgesprochen! Das es das nicht in Deutschland gibt, verwirrt meine Klassenkameraden sehr. Und die Deutschen verwirrt das weiche k anddauernd, was ziemlich lustig ist, wenn man dazwischen steht.

Grammatik

Die schwedische Grammatik ist (viel) leichter als im Deutschen, aber trotzdem noch schwerer als im Englischen, weshalb ich ein wenig Schwierigkeiten hatte, sie mir einzuprägen. Aber ich glaube jetzt habe ich sie recht gut drauf! Jedenfalls möchte ich euch einen kleinen Einblick in ein paar der vielen Unterschiede zwischen Deutsch und Schwedisch geben (grammatikalisch)!

Zum Beispiel das Wort vara. Es bedeutet sein auf Deutsch ist unregelmäßig.
Im Schwedischen heißt es für alle Formen är. Jag är, du är, han är, hon är, det är, vi är, ni är, de är.
Im Deutschen ist es: Ich bin, du bist, er ist, sie ist, es ist, wir sind, ihr seid, wir sind.
Das ist also schon einmal viel leichter.

Der am meisten verwirrende Teil waren allerdings die Adjektive:

Dafür muss man nämlich wissen, ob das Wort utrum oder neutrum ist (en (utrum) oder ett (neutrum)). Das Wort für Kind ist ein ett-Wort. Wenn es um ein großes Kind geht, wird von ett stort barn geredet (stor bedeutet groß).

Wenn man aber von einer großen Frau redet, redet man von en stor kvinna. Da das Wort kvinna ein en-Wort ist, wird das Adjektiv nicht angeglichen.

Zusammengefasst: - Ett-Wort: hinten an das Adjektiv wird ein -t herangehängt.
                               - En-Wort: das Adjektiv bleibt in seiner richtigen Form.

Im Plural ist es noch ein wenig anders, denn da wird ein -a hinten an das Adjektiv gehängt.
Stora barn. Stora kvinnor.

Unterschiede gibt es auch zwischen der bestimmten Form und der unbestimmten Form. Wenn es um das große Kind geht, wird von det stora barnet geredet. Also wird hier auch ein -a hinten herangehängt.

Das alles ist ganz schön schwierig sich zu merken. Dazu kommt auch noch, dass die Wortstellung anders ist und auch sonst vieles kompliziert zu merken ist.

Aber naja, ich hoffe euch hat dieser kurze Einblick nicht allzu gelangweilt und dass ihr ihn vielleicht sogar interessant fandet! Ich finde es richtig interessant Schwedisch zu lernen und mehr über die Grammatik zu erfahren und alles mit Deutsch und Englisch zu vergleichen, das macht mir richtig Spaß und ich liebe es mehr und mehr zu lernen. Denn obwohl ich inzwischen nur noch Schwedisch spreche und meine Schwedischkenntnisse eigentlich als recht flüssig bezeichnen würde, mache ich natürlich Fehler. Aber ich muss ernsthaft sagen, dass sich mein Schwedisch seitdem ich in der neuen Gastfamilie bin und ein Englisch-Verbot bekommen habe (:D), sehr sehr verbessert hat!

Ich hoffe euch geht es genauso gut wie mir!
Eure Jonna


Donnerstag, 12. Januar 2017

Mitt jullov - Meine Weihnachtsferien

Hej allihopa!

Jetzt ist es schon ganz schön lange her, dass ich hier etwas veröffentlicht habe. Es ist jetzt 2017 und die Schule ist seit fast einer Woche wieder im Gange. Und wie sie im Gange ist! Ich weiss jetzt schon von einem ausstehenden Mathetest (hier in Schweden gibt es nicht so etwas wie Arbeiten, wie in Deutschland, sondern nur Tests. Entweder einfache Tests oder nationella prov, die dann noch wichtiger sind.) und zwei mündliche Leistungen. Das ist aber trotzdem nicht vergleichlich mit der deutschen Schule, wenn ich so höre, was meine Freunde in Deutschland alles machen müssen in der Oberstufe, bekomme ich fast Angst davor. Aber davon genug. Schliesslich will ich von meinen drei Wochen Weihnachtsferien/jullov berichten.

Ich bin mit meiner Gastfamilie zu der Familie von meinem Gastvater nach Kramfors gefahren. Da gab es auch richtig viel Schnee! Da wurden mir dann alle vorgestellt, die kleinen Kinder durften bereits ein paar ihrer Geschenke auspacken, es gab ein wenig zu essen, aber auch nur etwas kleines und hauptsächlich hat man sich unterhalten. Gegen ein Uhr mittags ging es zu dem Haus meiner Gastgroßeltern, wo ich dann den Bruder meines Gastvaters und seine Freundin kennengelernt habe. die eigentlich in Stockholm wohnen. Die Zeit dort war für ein bisschen entspannen gedacht, bevor wir um vier wieder zum Rest der Familie zum Weihnachtsessen gefahren sind. Und Essen gab es jede Menge! Es ist in Schweden üblich, viele kleine Gerichte (davon viel Fisch), beides, warm und kalt, auf einen oder mehrere Tische zu stellen und jeder nimmt sich, was er will. Auf den Bildern seht ihr das ganze Essen, was es am Weihnachtsabend gab. Dazu wird viel julmust getrunken, was ein Getränk mit Kohlensäure ist, von dem ich wünschte, dass es es auch in Deutschland geben würde. Ich finde es super lecker, aber es hat eine Art eigenen Geschmack, von dem ich mir vorstellen kann, dass nicht jeder ihn mag.



Nach dem Essen ging es ans Geschenke auspacken und ich habe noch nie in meinem Leben so unglaublich viele Weihnachtsgeschenke gesehen! Klar, es ist eine grosse Familie, aber es gab nach meinem Gefühl für jede Person etwa doppelt so viele Geschenke, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Es kam auch der Weihnachtsmann, der vor allem meine kleinen Gastschwestern gefreut hat und ich habe einer Tante (oder Cousine? Es war so verwirrend, es waren so viele Leute da und ich konnte mir gar nicht merken, wer wo mit wem verwandt ist.) später geholfen die Pferde zu füttern, die im Stall neben dem Haus standen. Es gab auch zwei Hunde und einen Kater, der mich richtig an meinen Tino zuhause erinnert hat: genau so dick und schwer und ein bisschen störrisch.



Am Abend sind wir wieder nach Hause gefahren und sind müde ins Bett gefallen. Und ich war wirklich vergleichsmässig früh bettfertig und habe nur noch einmal kurz mit meiner besten Freundin und meiner Familie in Deutschland telefoniert, die noch wach am Tisch zusammen sassen, während meine schwedische Familie schon geschlafen hat. Aber ich kann mir vorstellen, dass es auch ein wenig anders ist wenn man kleine Kinder hat, die natürlich auch früher ins Bett müssen.

Die nächsten Tage habe ich hauptsächlich viel geschlafen und mich entspannt, Sachen mit meiner Familie unternommen, Freunde getroffen, bin im Kino gewesen und kurz vor Silvester bin ich mit meiner Gastmutter und -schwestern für ein Wochenende nach Örebro gefahren, um die Oma zu besuchen und unser neuestes Familienmitglied abzuholen: Eine kleine, ungefähr sechs Jahre alte Hündin, die wirklich goldig ist. Örebro ist echt schön und wir sind auch durch Uppsala gefahren.

Silvester, oder nyårsafton habe ich mit meinen Freunden verbracht und wir haben gegessen, Wii gespielt und gegessen und gelabert und gegessen und gegessen. Und wenig geschlafen. Der einzige Unterschied zu Silvester in Deutschland ist für mich eigentlich gewesen, dass es das Anstossen nicht gab, aber wir dafür kurz vor null Uhr raus gegangen sind und direkt zum neuen Jahr, um Punkt zwölf, die Raketen angezündet haben. Wir haben ein bisschen lange gebraucht, um die Wunderkerzen anzuzünden, aber es letztendlich doch geschafft. Und als wir wieder ins Haus gegangen sind, hat es sogar angefangen zu schneien und am nächsten Morgen war alles zugeschneit.


Ich habe nicht viel gemacht in dem Rest der Ferien, war zwei Tage krank und habe sonst die Zeit mit meiner Familie verbracht. An zwei Tagen hatten wir um die -25 °C und wir haben jede Menge Schnee geschippt und sind draussen gewesen. Und ich kann sagen, es war nicht so kalt, wie ich es erwartet hatte. Klar, die Luft war kalt und das hat man auch gemerkt, aber den einzigen Unterschied zu dem Kältesten, was ich bisher erlebt hatte, war, dass die Luft so trocken war, dass man es im Hals spüren konnte.

Aber ja, ich habe schöne drei Wochen Ferien gehabt, aber ich bin irgendwie auch wieder froh, dass jetzt wieder Schule ist, denn nun habe ich wieder etwas zu tun und liege nicht nur faul rum. Ich hoffe, dass alle, die das hier lesen auch schöne Ferien hatten!

Kram, Jonna ♥