Donnerstag, 2. Februar 2017

YFU Mid-Year-Orienation

Tjena!

Ja, Mid-Year-Orientation habt ihr richtig gelesen. Und es bedeutet auch das, was ihr wahrscheinlich denkt. Denn ungefähr jetzt ist bereits die Hälfte meines Austauschjahres um und das kann ich selbst noch nicht so ganz glauben. Fast sechs Monate bin ich schon in Schweden! Die Zeit geht so schnell vorbei und ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich erst gestern in Hamburg in das Flugzeug gestiegen bin, um dieses Abenteuer zu beginnen.
Heute möchte ich ein wenig von meiner Mid-Year-Orientation erzählen und darüber schreiben, was sich von meinen eigenen Erwartungen an das Austauschjahr erfüllt hat!

Da es nur eine einzige andere Austauschschülerin von YFU in meiner Nähe gibt (was auch anderthalb bis zwei Stunden mit dem Zug entfernt ist), haben wir uns bei mir zuhause getroffen und zusammen mit meiner Area Rep (für alle, die nicht wissen, wer das ist: das ist die Person, die neben meiner Gastfamilie in meiner Area wohnt und mit für mich verantwortlich ist und dabei aber auch mit der Organisation in Kontakt steht) das Seminar abgehalten. Weil sie auch aus Deutschland kommt, war es vor allem schön, mal wieder richtig Deutsch reden zu können! Auch wenn wir beide das Gefühl hatten, wir hätten ein paar Worte vergessen und dass unsere Grammatik ein wenig unter dem Schwedischlernen geleidet hat.
Am Samstag sind wir mit dem Scooter übers zugefrorene Wasser gefahren, haben draußen gegrillt, haben Pfannkuchen gemacht (die schwedischen nämlich, ja, da gibt es einen Unterschied), haben ihr ein wenig unser lilla Söråker gezeigt und allgemein recht viel unternommen. Am Sonntag sind wir zusammen mit meiner Area Rep nach Härnösand in ein Schwimmbad gefahren und haben dort den eigentlichen Teil des Seminars abgehalten.
Dabei haben wir auch über unsere Erwartungen an das Austauschjahr geredet und jetzt kann ich es einfach ganz kurz sagen: Von meinen Erwartungen hat sich eigentlich keine erfüllt.

Wenn man ins Auslandsjahr geht, ist es etwas, was man nie zuvor gemacht hat. So lange weg von der Familie, ein Jahr lang in eine neue Schule gehen, neue Freunde finden, vieles neues kennenlernen und das alles in einem Land, von dem man (oft jedenfalls) nicht einmal die Sprache kann. Ich persönlich habe mir vorher immer vorgestellt, dass man im Ausland sofort eine tolle Gastfamilie hat, jede Menge Spaß hat (die ganze Zeit) und dass man vor allem jeden Tag etwas Neues erlebt und die Sprache schwuppdiwupps mal eben schnell lernt.

Und so war es bei mir halt eigentlich gar nicht. Ich hatte Probleme in meiner Gastfamilie, der Alltag ist manchmal genau so langweilig wie in Deutschland und auch auf Schule hat man manchmal einfach keine Lust. Ich habe außerdem erst jetzt (nach fast sechs Monaten hier) das Gefühl, dass ich mich ohne Probleme auf Schwedisch verständigen kann.

Aber das ist überhaupt nicht schlimm und hat in keinster Weise irgendeinen Einfluss auf meine Liebe zu Schweden und ich würde nicht einmal im Schlaf darauf kommen, mein Austauschjahr zu bereuen! Auch wenn es mit der Sprache nicht so geklappt hat am Anfang und ich teils Angst hatte, mich niemals dazu überwinden zu können anzufangen Schwedisch zu reden, läuft es jetzt umso besser! Auch der Gastfamilienwechsel war das Beste, was mir hier passieren konnte, denn ich bin viel glücklicher in meiner Familie jetzt, und die Erwartung, jeden Tag Neues zu erleben, kann sich gar nicht erfüllen. Irgendwann kehrt auch im Ausland der Alltag ein.

Mein Auslandsjahr ist nicht so, wie ich mir es am Anfang vorgestellt habe, aber das stört mich ganz und gar nicht. Es ist so perfekt, wie es ist! Denn im Grunde zählt nicht, was du alles für große Sachen im Ausland erlebt, sondern es sind die vielen kleinen Sachen, die man lernt (zum Beispiel, dass hier in Schweden alle Milch zu jeder Mahlzeit trinken und dass es ein Messer für die Butter für alle gibt.)

Hoppas att ni mår bra,
Kram, Jonna ❤


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